Frank Holzenburg

Malen und Zeichnen begleiten mich mein Leben lang, oder um Willem de Kooning zu zitieren: „Ich male nicht um zu leben, ich lebe um zu malen.“ Nein, das ist natürlich übertrieben, aber ich freue mich jeden Tag darüber, dass ich malen kann.

Oft werde ich gefragt: Warum so klein? Und: Ist das nicht schlecht für die Augen? Ja, auf die Augen muss ich aufpassen, ich benutze eine Lese- und eine Lupenbrille zum Malen. Sehr schnell merke ich dann gar nicht mehr, dass etwas Kleines entsteht, es fühlt sich einfach an wie malen.

Schöne kleine Dinge finde ich faszinierend und begehrenswert. Als Student begegnete ich der traditionellen französischen Buchmalerei und bin Miniaturen seitdem verfallen. Es sind erzählende Bilder, jedes Detail zählt und erzählt.

Früher habe ich oft Landschaften gemalt und größere Illustrationen. Im Nachhinein betrachtet sind viele von ihnen auch Miniaturen, wenn auch in größeren Zusammenhängen und Rahmen. So kann man meine größeren Formate als Reminiszenz an diese alten Illuminationen sehen.

Ich male meist eine Miniatur jeden Tag – meist etwas, das gerade in meinem Kopf ist, was ich am Tag zuvor gesehen habe, mich beeindruckt hat – ein Bild-Tagebuch. Und natürlich gibt es eine lange Liste mit vielen Ideen und Themen. Aber ehrlich gesagt glaube ich nicht, dass ich sie je abarbeiten kann.